Begegnung in Tianjin

Ein Hauch Heidelberg-Nostalgie wehte am 23. September 2005 über den Campus der Nankai-Universität. Zahlreiche Heidelberger Absolventen waren der Einladung ihrer Alma Mater und der Außenstelle des DAAD in Peking zu einem Alumni-Treffen im nordchinesischen Tianjin gefolgt. Der Leiter der Pekinger Außenstelle des DAAD, Dr. Thomas Schmidt-Dörr, nahm persönlich an der Begegnung teil.

Seit im Jahre 1985, unmittelbar nach der Öffnung Chinas, die beiden Universitäten eine Partnerschaft initiiert hatten, ist der Austausch von Studierenden, Doktoranden und Dozenten nicht mehr abgebrochen. Dass die „Familienbande“ eng geknüpft sind, zeigt etwa das Beispiel des Nankaier Chemie-Professors Mi Huaifeng: Er promovierte in den 80er Jahren mit einem Stipendium der Humboldt-Stiftung in Heidelberg, seit einigen Jahren kooperiert er mit deutschen Kollegen vom Zentrum für Molekulare Biologie (ZMBH) in einem Forschungsprojekt, und eine seiner Studentinnen arbeitet derzeit – mit einem DAAD-Stipendium – in einer Heidelberger Arbeitsgruppe zu „Schaperonen“ mit.

Angesichts dieser nachhaltigen Kontakte wundert es nicht, dass die Ehemaligen mit großem Interesse dem Vortrag von Dietlind Wünsche folgten, die als Repräsentantin des Akademischen Auslandsamtes der Universität Heidelberg nach Tianjin gekommen war. Sie informierte am Beispiel ihrer Universität über aktuelle Hochschulreformen in Deutschland, insbesondere über die Exzellenzinitiative und die geplante Heidelberger Graduiertenakademie.

Das Alumni-Treffen in Tianjin erzeugte eine ausgesprochen positive Resonanz. Die deutsch-chinesische Zusammenkunft an der Nankai-Universität hat alte Kontakte wiederbelebt, und dabei neue Impulse gegeben.

Dietlind Wünsche